Die 10 grossen L�gen des Multi-Level Marketing

Stefan · #1 27.08.2004, 14:17

aus aktuellem Anlass komme ich nicht umhin folgenden Originaltext von Robert L. FitzPatrick auf http://www.falseprofits.com zu ver�ffentlichen.

Auch wenn es ein langer Text ist, ich denke man kann viel daraus lernen und verstehen, wie MLM-Firmen funktionieren. Die ganzen Erkenntnisse sind zwar nicht unbedingt �berraschend, aber doch interessant.

Das Feld des Multi-Level Marketing (MLM) w�chst und die Anzahl der beteiligten Firmen multipliziert sich. Neue Bewerber scheinen �berall zu sein. Dementsprechend w�chst der Eindruck, dass MLM in der Tat die "Welle der Zukunft" ist, ein Gesch�ftsmodell, das an Eigendynamik gewinnt und sowohl in Akzeptanz als auch Legitimit�t w�chst und, wie seine F�rderer behaupten, schlie�lich die meisten anderen Formen des Marketings und des Vertriebs ersetzten wird. Vielen wird glaubhaft gemacht, dass jedermann erfolgreich sein kann, wenn er nur fest an das System glaubt und dauerhaft seinen Methoden folgt und dass wir schlie�lich alle MLM- H�ndler werden.

Meine Analyse des MLM- Gesch�fts basiert auf vierzehn Jahren Erfahrung als Unternehmensberater mit dem Spezialgebiet Vertrieb und auf mehr als 10 Jahren Forschung und Berichterstattung �ber das MLM- Gesch�ftsmodell. Dies brachte auch die T�tigkeit als sachverst�ndiger Zeuge in Prozessen vor Landesgerichten und vor dem Bundesgerichtshofs mit sich, ebenso wie den Schriftverkehr mit �ber 1.500 Beteiligten, Interviews f�r �rtliche und nationale Radiosender, das Fernsehen, Zeitungen und Magazine und dem sorgf�ltigen Studium zahlloser MLM- Marketing- und Pr�mienpl�ne. Ein Buch habe ich ebenfalls zu diesem Thema geschrieben.

Diese Forschung hat gezeigt, dass das MLM- Gesch�ftsmodell, so wie es von den meisten Firmen praktiziert wird, ein Verkaufs- Schabernack ist. In jenen F�llen haben die Unternehmen haupts�chlich das Ziel, ununterbrochen H�ndler zu rekrutieren und nur wenige Produkte werden �berhaupt zu Einzelhandelspreisen an Verbraucher abgegeben, die nicht auch als H�ndler registriert sind.

Im allgemeinen wirbt die MLM- Industrie mit den Verdienstm�glichkeiten der H�ndler, mit der Beschreibung des Netzwerk- Gesch�ftsmodells, und ihre Prophezeiungen der zuk�nftig beherrschenden Vormachtstellung im Warenabsatz haben so viel G�ltigkeit im Gesch�ftsleben, wie UFO- Beobachtungen im Bereich der Wissenschaft.

Aus finanzieller Sicht konkurriert die Wahrscheinlichkeit, dass ein Einzelner unter solchen Umst�nden finanziellen Erfolg erzielen kann, mit den Chancen auf einen Gewinn an den Spieltischen in Las Vegas.

Die Legalit�t des MLM- Systems steht auf d�nnen Beinen, auf einem einzelnen Gesetz aus dem Jahre 1979 f�r eine einzelne Firma. Die Richtlinien zur Legalit�t, die in dieser Entscheidung festgelegt wurden, werden durch die Industrie routinem��ig ignoriert. Die mangelhafte Gesetzgebung und die nachl�ssige �berwachung der Aufsichtsbeh�rden erm�glichen es der Industrie, trotz der gelegentlichen strafrechtlichen Verfolgungen durch die Generalstaatsanwaltschaft oder die FTC (Federal Trade Commission), einfach weiterzumachen.

MLM ist weder definiert noch reguliert, so wie dies zum Beispiel beim Franchising der Fall ist. MLM kann ohne Genehmigung oder Zustimmung der Beh�rden etabliert werden. Es gibt kein US- Bundesgesetz spezifisch gegen Pyramidensysteme (in Deutschland: � 6c UWG). Viele Landesgesetze gegen Pyramidensysteme sind vage oder schwach. Untersuchungen durch Landes- oder Bundesbeh�rden beginnen gew�hnlich zuerst mit einer Pr�fung, ob das Unternehmen als Pyramidensystem agiert. Diese Pr�fung kann Jahre dauern und bis dahin ist die Sch�digung der Verbraucher bereits erfolgt. Selbst wenn MLM- Pyramiden beh�rdlich geschlossen werden, er�ffnen die Betreiber h�ufig sofort neue Firmen unter neuen Namen und treiben ihr Spiel weiter.

Die finanzielle Seite des MLM ist gekennzeichnet durch massive Ausfallquoten und finanzielle Verluste f�r Millionen Verbraucher. Seine Struktur, in der Positionen innerhalb einer endlosen Verkaufskette erreicht werden, indem man Waren kauft oder verkauft, ist mathematisch unhaltbar. Ein System, das eine unbegrenzte Anzahl von H�ndlern in beliebigen Wirtschaftsr�umen zul�sst, ist zudem in sich selbst instabil.

Der Hauptgesch�ftsbereich des Multi Level Marketing - der "pers�nliche Einzelhandel" - ist kontr�r zu den Tendenzen in der Kommunikationstechnologie, zu einer kosteneffektiven Warenverteilung und zu den Kaufgewohnheiten der Verbraucher. Diese "Einzelhandels-" T�tigkeit ist in Wirklichkeit nur ein Vorwand f�r den tats�chlichen Hauptgesch�ftsbereich - sich in die Pyramidenorganisationen einschreibende Investoren, die exponentiales Einkommenswachstum versprechen.

Wie in allen Pyramidenorganisationen sind die Einkommen jener H�ndler und Verkaufsmanager an der Spitze und die Profite der beteiligten Unternehmen abh�ngig von einem ununterbrochenen Zufluss neuer Investoren an der Basis. Oberfl�chlich gesehen kann das Gesch�ftsmodell in Hinblick auf die Firmenprofite und den Reichtum einer elit�ren Gruppe an der Spitze der MLM- Industrie uninformierten Menschen entwicklungsf�hig erscheinen, so wie das alle Pyramidensystem tun, bevor sie einst�rzen oder durch Beh�rden gestoppt werden.

Das Wachstum des MLM ist mit betr�gerischem Marketing, das geschickt mit kulturellem Glaube, sozialen und pers�nlichen Bed�rfnissen spielt, und auch mit einigen �konomischen Tendenzen zu erkl�ren, nicht aber mit seiner F�higkeit, jedes Verbraucherbed�rfnis abzudecken. Betr�gerisches Marketing wird ohne jegliche professionelle Bewertung oder Untersuchung durch achtbare, hochwertige Organisationen aufgezogen. Infolgedessen wird die popul�re T�uschung benutzt, das MLM sei eine entwicklungsf�hige Gesch�ftsinvestition oder Karrierewahl f�r fast jedermann, und das Risiko sei vergleichbar oder geringer als in anderen Berufen, Besch�ftigungen oder Unternehmen.

MLM's wahrer Wahlkreis ist nicht die �ffentlichkeit der Verbraucher, sondern ziemlich hoffnungsvolle Investoren. Der Markt f�r diese Investoren w�chst erheblich zu Zeiten der �konomischen Ver�nderung, der Globalisierung und bei Arbeitsplatzverlusten. Auch die Versprechungen von schneller und einfacher finanzieller Unabh�ngigkeit und die t�uschende Verbindung von Reichtum mit ultimativem Gl�ck funktionieren in diesem Marktsegment hervorragend. Der Marketing-Druck des MLM wird dementsprechend in Richtung angehender H�ndler gelenkt, weniger in Richtung Produktvorstellungen oder K�ufer. Die wahren Produkte sind nicht Ferngespr�che, Vitaminpillen, Gesundheitstr�nke oder Hautlotionen, wohl aber die Investitionen zur H�ndlermitgliedschaft, die tr�gerisch mit Bildern hohen Einkommens, minimaler Zeitanforderungen, geringen Kapitalinvestitionen und des schnellen Erfolges beworben werden.

Das Wort L�ge erregt, und es wird hier f�r provozierende Zwecke verwendet. Auf irgend eine Art bel�gt sich jeder Teilnehmer des Multi Level Marketings, im dem sich wenig "Einzelhandel" abspielt, selbst. Viele an der Spitze dieser Organisationen bel�gen bewusst jedermann. T�uschung geh�rt in dieser Welt des MLM einfach dazu und durchdringt sie. Hier folgen die 10 gr��ten L�gen, die ich in fast jedem MLM- Unternehmen, dem ich begegnete, angetroffen habe.

L�ge Nr. 1: MLM ist ein Gesch�ft, das bessere M�glichkeiten bietet, das grosse Geld zu machen, als alle anderen herk�mmlichen, professionellen Gesch�ftsmodelle.

Die Wahrheit: F�r fast jeden, der in das MLM investiert, ergibt sich am Ende ein finanzieller Verlust. Dies ist keine Vermutung, dies ist eine historische Tatsache. Betrachten Sie einige bemerkenswerte Beispiele aus der Liste der gr��ten MLM- Unternehmen.

Im gr��ten aller MLM- Unternehmen, Amway, schaffen nur � bis 1 Prozent aller H�ndler den Sprung zum niederen Level des "Direkt-" H�ndlers, und das Durchschnittseinkommen aller Amway H�ndler betr�gt ungef�hr 40 US$ pro Monat; dies ist das Bruttoeinkommen vor Steuern und ohne Abzug der Kosten. Wenn die angefallenen Kosten mit ber�cksichtigt werden, liegt es auf der Hand, dass fast alle einen Verlust erleiden. Es zum "Direkt-" H�ndler zu schaffen ist jedoch kein Freibrief zur Rentabilit�t, aber einer zu noch gr��eren Verlusten. Als der Generalstaatsanwalt von Wisconsin Strafgelder gegen Amway festlegte, beliefen sich die Steuererkl�rungen aller "Direkt-" H�ndler dieses Staates auf einen durchschnittlichen Reinverlust von 918 US$.

Au�ergew�hnliche Ausverk�ufe und Marketing- Hindernisse tragen zu dieser Erfolglosigkeit bei, aber selbst wenn das Gesch�ft erfolgreicher w�re, w�rde blo�e Mathematik die M�glichkeiten stark begrenzen. Die Art der MLM- Gesch�ftsstruktur kann nur eine kleine Anzahl von finanziellen Siegern unterst�tzen. Wenn ein Manager einen tausend Personen starken Vertriebszweig ben�tigt, um ein gutes Einkommen zu erzielen, ben�tigen diese tausend Personen schon eine Million weiterer H�ndler unter sich, um den Erfolg zu kopieren. Wie viele Leute k�nnen realistisch rekrutiert werden? Viel von dem, was als Wachstum erscheint, ist in Wirklichkeit nur eine kontinuierliche Provisionsschneiderei bei den neuen H�ndlern. Das Geld f�r die seltenen Sieger stammt aus der kontinuierlichen Rekrutierung einer Armee aus Verlierern.

Die gro�e Mehrheit der MLM- Verlierer steigt innerhalb eines Jahres aus. 1999 behauptete w�hrend eines Gerichtsprozess die angeklagte Firma Melaleuca, eines der gr��tem MLM- Unternehmen des Landes, die h�chste Verbleibquote an H�ndlern in der gesamten MLM Industrie zu besitzen. Melaleuca r�hmte sich, die Austrittsquote liege bei nur 5,5 % pro Monat. Dies gleicht einer Reduzierung der H�ndlerschaft um ungef�hr 60 % pro Jahr, wenn die Aussteiger nicht jeden Monat ersetzt werden.

In seinem j�hrlichen Bericht an die Securities and Exchange Commission (SEC), offenbarte ein anderes gro�es MLM- Unternehmen, dass mehr als die H�lfte aller seiner Kunden und H�ndler jedes Jahr abspringen und durch eine neue Gruppe hoffnungsvoller Investoren ersetzt werden.

Diese Schablone, nach der 50 - 70 % aller H�ndler innerhalb eines Jahres k�ndigen, passt auch bei NuSkin, zweitgr��tes MLM- Unternehmen. NuSkin illustriert auch beispielhaft, wie ein kleiner Prozentsatz der H�ndler die Majorit�t aller Firmenrabatte einstreicht. 1998 zahlte NuSkin 2/3 seiner gesamten Provisionen an gerade einmal 200 Mitglieder der Pyramidenspitze bei insgesamt mehr als 63.000 "aktiven" H�ndlern aus. Das Geld, das sie empfingen, kam direkt von den unprofitablen Investitionen der 99,7 % an der Basis.

1995 berichtet Excel Communications, ein weiteres "schnell wachsendes" MLM- Unternehmen, eine Fluktuationsrate von 86 % seiner H�ndler und eine K�ndigungsrate der Kunden in H�he von 48 % an die Aufsichtsbeh�rden.

Um ihre d�steren Zahlen zu vernebeln, stufen einige MLM- Unternehmen ihre H�ndler als "aktiv" und "inaktiviert" ein. Die aktive Gruppe schlie�t auch sporadisch Aktive mit ein und jene, die Produkte kaufen oder nur Provisionen empfangen. Provisions- und K�ndigungsstatistiken werden dann nur f�r die "aktive" Gruppe offengelegt.

Werden ALLE H�ndler bei der Erstellung der Zahlenwerke ber�cksichtigt, werden die herausgestellten Verluste und die Durchschnittseinkommen noch viel schlechter. Und wenn alle H�ndler, die sich �ber mehrere Jahre einschreiben und wieder k�ndigten, mit in die Berechnung mit aufgenommen werden, sinken die Erfolgschancen f�r einen neuen H�ndler oder Investor auf absurd niedrige Werte. Dennoch bewerben diese Firmen gew�hnlich ihr Gesch�ft als "Einmalige Chance im Leben" mit "unbegrenztem Potential."

L�ge Nr. 2: Netzwerkmarketing ist die popul�rste und wirkungsvollste neue Art, Produkte auf den Markt zu bringen. Die Verbraucher m�gen es, Produkte auf der H�ndler - Kunden- Basis des MLM- Modells zu kaufen.

Die Wahrheit: Wenn Sie MLM seines "G�testempels" der kontinuierlich wiederverkaufenden H�ndlerschaft berauben und seine Grundlage �berpr�fen, den eins-zu-eins Direktverkauf der Produkte an den Kunden, sto�en Sie auf ein unproduktives und unpraktisches Vertriebssystem, auf dem die gesamte Struktur basiert. Pers�nlicher Einzelhandel ist eine Verkaufsmethode der Vergangenheit und nicht die "Welle der Zukunft". Einzelhandelsverkauf direkt an Freunde erfordert, dass die Leute ihre Kaufgewohnheiten drastisch ver�ndern. Sie m�ssen die Produktauswahl einschr�nken, h�ufig mehr f�r die Waren zahlen, kaufen oft ung�nstig und engagieren sich ungeschickt in Gesch�ften mit nahen Freunden oder Verwandten. Die Undurchf�hrbarkeit des Haus- Haus- Einzelhandels ist es, warum MLM in Wirklichkeit ein Gesch�ft ist, welches vorrangig die M�glichkeit verkauft, mehr H�ndler zu rekrutieren.

L�ge Nr. 3: Letzten Endes werden alle Produkte �ber das MLM, eine neue Form des Marketings, verkauft. Einzelhandelsl�den, Einkaufszentren, Kataloge und die meisten Arten der Werbung werden bald durch das MLM ersetzt sein.

Die Wahrheit: MLM ist nicht neu. Es exsistiert seit den sp�ten sechziger Jahren. Dennoch repr�sentiert es heute immer noch weniger als ein Prozent der amerikanischen Einzelhandelsverk�ufe. Im Jahr 2000 belief sich diese Summe nach Angaben des Department of Commerce auf 3,232 Billionen US$, die MLM- Gesamtverk�ufe betragen ungef�hr 10 Milliarden US$. Das sind etwa 0,3 Prozent, und der gr��te Teil dieses Umsatzes wird durch die Rekrutierungen der hoffnungsvollen neuen H�ndler gemacht, die doch tats�chlich den Preis f�r die Aufnahme in ein Gesch�ft zahlen, das sie bald wieder aufgeben werden. Nicht nur, dass die MLM- Verkaufszahlen im Gesamtmarkt bedeutungslos sind, versagt MLM als Verkaufsmodell auch bei dem anderen Schl�sselfaktor, dem Aufrechterhalten des Kundenstammes. Die meisten MLM- Kunden beenden den Wareneinkauf, sobald sie aufh�ren, die "Gesch�fts- Chance" zu suchen. Es gibt keine Markentreue.

Diese grundlegenden Tatsachen belegen, dass MLM als Marketing-Modell keinesfalls vorhandene Formen des Marketings ersetzt. Es ist nicht legitimiert, mit den anderen Vertriebsformen auch nur ansatzweise zu konkurrieren. Eher stellt MLM ein neues Investitionsmodell dar, das die Sprache des Marketings und des Vertriebs verwendet. Seine realen Produkte sind Mitgliedschaften als Vertragsh�ndler, die mit Falschdarstellungen und �bertriebenen Einkommensversprechungen verkauft werden. Die H�ndler kaufen Produkte, um ihre Positionen innerhalb der Verkaufspyramide zu sichern. Es wird dabei immer die M�glichkeit offen gehalten, wenn schon nicht durch eigene Bem�hungen reich werden zu k�nnen, dann durch die T�tigkeit von irgendwelchen unbekannten Personen, die sich der eigenen Vertriebsstruktur an der Basis als die "gro�en Fische" anschlie�en.

Wachstum des MLM ist keine Manifestation f�r den Wert seiner �konomie, Kunden oder H�ndler, wohl aber f�r ein gelegentlich hohes Niveaus der �konomischen Angst und Unsicherheit, aber auch f�r steigende Erwartungen auf schnellen und leichten Reichtum. Es w�chst auf die gleiche Weise wie dies das Tagesgesch�ft an der B�rse, das legalisierte Gl�cksspiel oder Lotterien tun.

L�ge Nr. 4: MLM ist eine neue Lebensart, die Gl�ck und Erf�llung bietet. Es ist ein Mittel, alle guten Dinge des Leben zu erreichen.

Die Wahrheit: Der markante Motivationsaufruf der MLM- Industrie, wie er in der Industrieliteratur gezeigt und bei den Rekrutierungsveranstaltungen pr�sentiert wird, ist die gr�bste Form von Materialismus. "Fortune 100"- Firmen w�rden �ber die Ausschweifungen der Versprechungen von Reichtum und Luxus err�ten, die von den MLM- Werbenden gemacht werden. Diese Versprechungen werden als die Fahrkarte zur pers�nlichen Erf�llung pr�sentiert. MLM's �bersteigerter Aufruf zu Reichtum und Luxus steht in Konflikt zu dem Wunsch der meisten Menschen nach sinnvoller und erf�llender Arbeit in einer T�tigkeit, f�r die sie ein spezielles Talent oder besonderes Interesse haben. Kurz gesagt entfremdet die Kultur dieses Gesch�ftes viele Menschen von ihren pers�nlichen Werten und von ihren W�nschen, ihre einzigartigen Talente und M�glichkeiten auszusch�pfen.

L�ge Nr. 5: MLM ist eine spirituelle Bewegung.

Die Wahrheit: Der Gebrauch von spirituellen Begriffen wie Wohlstandsbewusstsein und sch�pferische Vergegenw�rtigung zur Steigerung der MLM- Registrierungen, der Gebrauch von Worten wie "Kommunion" zur Beschreibung einer Verkaufsorganisation und die Anspr�che, dass MLM eine Erf�llung der christlichen Leits�tze oder biblischen Weissagungen ist, sind gro�e Entstellungen unserer geistigen Werte. Die, die ihre Hoffnungen und Tr�ume darauf fokussieren, dass Reichtum die Antwort auf ihre Gebete sind, verlieren die echte Geistlichkeit aus den Augen, wie uns alle gro�en Religionen und Glaubensrichtungen der Menschheit lehren. Der Missbrauch dieser geistigen Grundregeln sollte ein Signal daf�r sein, dass die g�nstige M�glichkeit der Geldanlage tr�gerisch ist. Wenn ein Produkt mit der Landesflagge oder der Religion verpackt wird, dann Kunde pass auf! Die "Gemeinschaft" und die "Unterst�tzung", die den neuen Rekruten durch die MLM- Organisationen angeboten werden, basieren einzig auf ihren Eink�ufen. Wenn die Ums�tze und die Neurekrutierungen sinken, tut dies die "Kommunion" ebenso.

L�ge Nr 6: Erfolg im MLM ist leicht. Freunde und Verwandte sind die nat�rlichen M�glichkeiten. Die, die Sie lieben und f�rdern, werden Ihre Kunden auf Lebenszeit.

Die Wahrheit: Die Kommerzialisierung der Familie und des Freundeskreises oder der Gebrauch "warmer Verbindungen", wie sie die MLM- Vertriebsprogramme fordern, ist ein zerst�rendes Element innerhalb der menschlichen Gemeinschaft und sehr sch�dlich f�r die betroffenen Personen. Die Kapitalisierung der famili�ren Beziehungen und loyaler Freundschaften zur Aus�bung eines Gesch�ftes kann einem Menschen die soziale Grundlage entziehen. Sie erzeugt Druck auf zwischenmenschliche Beziehungen, die m�glicherweise nie zu ihrer Urspr�nglichkeit der Liebe, der Loyalit�t und der Unterst�tzung zur�ckfinden werden. �ber diese zerst�rerischen Sozialaspekte hinaus zeigt die Erfahrung, dass es nur wenige Leute genie�en oder sch�tzen, von Freunden oder Verwandten zum Kauf von Produkten angeworben zu werden.

L�ge Nr. 7: Sie k�nnen im MLM w�hrend Ihrer Freizeit verkaufen. Die T�tigkeit im MLM bietet die gr��te Flexibilit�t und individuelle Entscheidungsfreiheit �ber die investierte Zeit. Einige Stunden pro Woche k�nnen ein bedeutendes zus�tzliches Einkommen schaffen und k�nnen sich zu einem sehr gro�en Einkommen entwickeln, das andere Arbeiten �berfl�ssig macht.

Die Wahrheit: Jahrzehnte der Erfahrung von Millionen Menschen haben bewiesen, dass das Geldverdienen im MLM au�erordentlich viel Zeit sowie einen erheblichen pers�nlichen Einsatz, Ausdauer und T�uschungsf�higkeit erfordert. �ber die notwendige harte Arbeit und die spezielle Bef�higung hinaus verschlei�t das MLM- Gesch�ftsmodell von Natur aus viele Lebensbereiche und verbraucht gr��ere Segmente an Zeit. Im MLM ist jeder ein m�glicher Interessent. Jeder durchwachte Moment ist ein potentieller Moment f�r das Marketing. Es gibt keine unerlaubten Orte, Leute oder Zeiten f�r das Verkaufen. Infolgedessen gibt es keinen freien Raum und keine freie Zeit mehr, sobald man sich im MLM- System einschreibt.

Unter dem Vorwand, selbst�ndig und in Ihrer Freizeit Einkommen zu generieren, gewinnt das MLM- System die Kontrolle und die Herrschaft �ber das gesamte Leben der Menschen und fordert strikte Konformit�t. Dies erkl�rt, warum so viele Leute, die tief hineingezogen werden, darin enden, dass sie MLM ben�tigen und ihm blindlings vertrauen. Sie entfremden sich oder verlassen ehemals starke Beziehungen.

L�ge Nr. 8: MLM ist ein positives, unterst�tzendes neues Gesch�ft, das den menschliche Geist und die pers�nliche Freiheit bekr�ftigt.

Die Wahrheit: Multilevel- Marketing- Unterlagen enth�llen, dass viele der Botschaften angststeuernd sind und auf T�uschungen �ber die Einkommensm�glichkeiten basieren. Anwerbungen schlie�en h�ufig d�stere Vorhersagen �ber den nahe bevorstehenden Zusammenbruch anderer Vertriebsformen, den Zerfall oder den Stabilit�tsmangel des vereinigten Amerika und den Arbeitsplatzmangel in anderen Berufen oder Dienstleistungen ein. Herk�mmliche Berufe, Handel und Unternehmen werden routinem��ig erniedrigt und l�cherlich gemacht, weil sie nicht mit "unbegrenztem Einkommen" werben. Besch�ftigungsverh�ltnisse werden als entlohnte Versklavung f�r "Verlierer" abgetan. MLM wird als die letzte gro�e Hoffnung f�r viele Menschen dargestellt. Diese betr�gerische Herangehensweise hat h�ufig einen abschreckenden Effekt auf Menschen, die ansonsten ihren eigenen Visionen des Erfolges und des Gl�ckes folgen w�rden. Eine solide Gesch�ftsm�glichkeit braucht seine Basis keinesfalls auf negativen Vorhersagen und Warnungen gr�nden.

L�ge Nr. 9: MLM ist die beste Wahl f�r die Selbst�ndigkeit und das Erreichen wirklicher �konomischer Unabh�ngigkeit.

Die Wahrheit: MLM bietet keine wirkliche Selbst�ndigkeit. Eine MLM- Mitgliedschaft als Vertragsh�ndler zu "besitzen" ist eine Illusion. Etliche MLM- Firmen verbieten ihren H�ndlern, f�r weitere Unternehmen t�tig zu sein. Die meisten MLM- Vertr�ge sehen eine einfache und fristlose K�ndigungsm�glichkeit f�r die Firmen vor, "Downlines" k�nnen den H�ndlern aus einer Vielzahl von Gr�nden weggenommen werden. Die Teilnahme erfordert ein starres Befolgen des "Verdopplungs-" Modells, aber eben keine Unabh�ngigkeit und keine Individualit�t. MLM- H�ndler sind keine Unternehmer, aber Angeh�rige in einem komplexen hierarchischen System, �ber das sie nur geringe Kontrolle haben.

L�ge Nr. 10: MLM ist kein Pyramidensystem, weil Produkte verkauft werden.

Die Wahrheit: Der Verkauf der Produkte stellt keineswegs einen Schutz vor den Anti- Pyramiden- Gesetzen oder dem Vorwurf einer unfairen Gesch�ftspraxis dar, wie sie in Bundes- und Landesgesetzen festgelegt sind. Einige MLM- Unternehmen, die n�tzliche Qualit�tsprodukte verkaufen, sind erfolgreich wegen Verletzung der Anti- Pyramiden- Gesetze durch Bundes- und Aufsichtsbeh�rden verfolgt worden. MLM ist eine erlaubte Form des Gesch�ftslebens, aber nur innerhalb bestimmter, enger Bedingungen, die von der Federal Trade Commission und den Generalstaatsanw�lten festgelegt werden. Viele MLM- Unternehmen verletzen diese Richtlinien laufend und funktionieren nur, weil sie bisher nicht verfolgt worden sind. Neue Gerichtsurteile verwenden eine 70% Untergrenze, um die Legalit�t eines MLM- Unternehmens festzustellen. Mindestens 70% der verkauften Waren muss von echten Kunden gekauft werden. Dieser Standard wird die meisten MLM- Firmen als ungesetzlich abstempeln. Das gr��te aller MLM- Unternehmen best�tigt, dass nur 18% seiner Verk�ufe an Nichth�ndler vermarktet werden.

DonVito · #2 27.08.2004, 15:06

:-D
*potzdonner* Stefan.. du hast ja voll ins zeug gelegt.. :wink:

Gruss don

e viva Herbalife & Co. :engel:

Alfa_156 · #3 27.08.2004, 15:29

sehr interessant und lehrreich. Somit bin ich f�r den n�chsten "Verk�ufer" bestens ger�stet *har-har-har*

Simonne · #4 29.08.2004, 19:57

:super: Sehr interessanter Text. Er best�tigt, was kritische Leute schon immer vermuteten.

Gruss

Simonne

Themen-Optionen	Thema durchsuchen
Druckbare Version zeigen Diese Seite per E-Mail verschicken	Thema durchsuchen: Erweiterte Suche
Ansicht
Linear-Darstellung Zur Hybrid-Darstellung wechseln Zur Baum-Darstellung wechseln