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Alt 17.12.2006, 19:21
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Standard Clay Regazzoni - Eine Legende ist tot

Clay Regazzoni ist tot!

PARMA (I) – Der ehemalige Schweizer Formel-1-Pilot Gianclaudio Giuseppe
Regazzoni (Clay) Regazzoni ist bei einem Autounfall in der Nähe von Parma
ums Leben gekommen. Über die Unfallursache rätseln die Behörden.



132 GPs, 5 Siege, 212 WM-Punkte und die Vize-Weltmeisterschaft 1974
zierten seine Karriere: Clay Regazzoni.


Der ehemalige Formel-1-Rennfahrer Clay Regazzoni ist gestern bei einem
Autounfall in Norditalien ums Leben gekommen, wie sein früherer Rennstall
Ferrari mitteilte.

Der 67-jährige Schweizer stiess nach Angaben der Polizei auf einer
Schnellstrasse westlich von Parma auf der Überholspur mit einem Lastwagen
zusammen. Regazzoni habe keine Chance gehabt, er sei sofort tot gewesen.

Über die Unfallursache rätseln die Behörden – sie vermuten plötzliche
Übelkeit. Zur Unfallzeit herrschten angeblich beste Strassen- und
Sichtverhältnisse. Auch gibt es keine Hinweise dafür, dass Regazzoni zu
schnell unterwegs war.

Der Ex-Rennfahrer nahm an einem Treffen des «Club Italia» – ein Verein für
Sammler von Autos und Sportwagen – teil, bei der er Mitglied war.

«La Gazetta dello Sport.it» berichtete natürlich sofort von dem Unfall.
Reggazzoni sei in einem für seine Behinderung umgebauten Chrysler Voyager –
den er nur mit seinen Händen steuerte – Richtung Montecarlo unterwegs
gewesen. Augenzeugen hätten den berühmten Ex-F1-Star sofort erkannt.

Regazzoni war seit einem Rennunfall in den USA 1980 querschnittgelähmt. Im
Laufe seiner Formel-1-Karriere gewann er drei Grand-Prix-Rennen. 1974
belegte er mit Ferrari hinter Weltmeister Emerson Fittipaldi den zweiten Platz.

Clay war in der Schweiz äusserst populär geblieben. Er hatte nach seinem
schrecklichen Unfall nie aufgegeben und war auch wieder Rennen gefahren,
wenn auch nicht der Formel 1.

Weitere Personen seien bei dem Unfall nicht zu Schaden gekommen, hiess es.

Quelle blick.ch
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  #2  
Alt 17.12.2006, 20:50
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Die Schweizer Formel-1-Legende Clay Regazzoni ist bei einem Unfall auf der Autobahn in der Nähe von Parma (It) ums Leben gekommen. Der 67-jährige Tessiner kollidierte mit einem Lastwagen und war sofort tot.

Clay Regazzoni gehörte in den Siebzigerjahren zu den prägenden Figuren in der Formel 1. Ab 1970 bestritt er 132 Grands Prix, den letzten am 31. März 1980 in Long Beach (USA). Dort prallte er in der 51. von 80 Runden mit rund 260 km/h gegen eine Betonmauer, nachdem am Ensign die Bremsen versagt hatten. Seither war Regazzoni querschnittgelähmt.

Die körperliche Behinderung machte dem lebenslustigen und bewegungsfreudigen Regazzoni eine zeitlang psychisch schwer zu schaffen, nicht zuletzt wegen damals kolportierten ärztlichen Kunstfehlern im Anschluss an den Crash. Nach und nach gewöhnte er sich ans Leben im Rollstuhl und fand die Kraft, sich im Rahmen seiner Möglichkeiten wieder zu betätigen. Regazzoni lernte mit speziell für seine Bedürfnisse modifizierten Autos zu fahren - nicht nur im Alltagsverkehr, sondern auch an Wettbewerben auf Rundstrecken und Rallys, beispielsweise 1986 von Paris nach Dakar. Darüber hinaus fungierte er als Fahrinstruktor für körperlich Behinderte.

Via Formel 3 und Formel 2 stiess der am 5. September 1939 in Lugano geborene Gianclaudio Giuseppe Regazzoni 1970 zur Formel 1. Er ersetzte in Zandvoort (Ho) am 21. Juni bei Ferrari den Italiener Ignazio Giunti und wurde auf Anhieb Vierter hinter seinem Teamkollegen, dem Belgier Jacky Ickx. Obschon Regazzoni in jenem Jahr nur achtmal zum Einsatz gelangte, beendete er die WM als Dritter hinter Jochen Rindt und Ickx. Der tödliche Unfall des Österreichers im Training zum Grand Prix von Italien in Monza warf am 6. September einen Schatten über den ersten GP-Sieg des Schweizers.

Regazzoni wechselte nach zwei weiteren Jahren mit Ferrari per 1973 zu BRM, kehrte danach jedoch umgehend zu den Italienern zurück, blieb dort bis 1976 und wurde in jeder Saison einmal als Sieger abgewinkt. Es folgten die Stationen Ensign, Shadow und Williams; dem englischen Team bescherte er in Silverstone dessen ersten Sieg und sich selber den fünften und letzten. Die Rückkehr zu Ensign erwies sich als fatal. Regazzonis beste WM-Klassierung stammt aus dem Jahr 1974. Erst im abschliessenden Rennen, dem GP der USA in Watkins Glen, musste er im Kampf um den Titel gegen Emerson Fittipladi klein beigeben.

Die Rennfahrer-Karriere des seit Jahrzehnten in Monaco wohnenden Tessiners war von mehreren, teils schweren Unfällen durchsetzt. Weil er fast immer heil aus den zerknitterten Autos stieg, erhielt Regazzoni den Beinamen «Der Unterstörbare». Einen fürchterlichen Crash überstand er auch 1977 im Vorfeld der 500 Meilen von Indianapolis, für die er sich gleichwohl qualifizierte und zwar am Wochenende des GP von Monaco; Clay war zu diesem Zweck nach dem Donnerstagtraining in die USA geflogen und rechtzeitig zum Rennen wieder im Fürstentum eingetroffen.

Der modernen Formel 1 wusste Regazzoni seit etlichen Jahren nicht mehr viel Positives abzugewinnen. Angesichts der zunehmenden Technologisierung der Fahrzeuge und der entsprechend marginal gewordenen Rolle der Fahrer wandte sich der einstige Haudegen je länger je mehr davon ab. Den Besuch von Rennen ersparte er sich seit geraumer Zeit, und wenn er um einen Kommentar zu diesem oder jenem Vorkommnis gebeten wurde, fiel dieser meist bissig aus.

Reaktionen zum Tod

Niki Lauda (ehemaliger Ferrari-Teamkollege): «Er war ein Vorbild für mich, denn er war nicht nur ein schneller Rennfahrer, sondern auch eine starke Persönlichkeit. Ich habe sehr viel von ihm gelernt. Er war ein ausgezeichneter Teamkollege. Er hat immer nur an das Positive gedacht. Er hat nie hinter dem Rücken anderer agiert, sondern Probleme ausdiskutiert und dann waren sie erledigt. Dass er bei einem Autounfall umkam, passt zu ihm. Risiko prägte sein gesamtes Leben.»

Frank Williams (Williams-Teamchef): «Clay hat 1979 in Silverstone den ersten Grand Prix in der Geschichte des Williams- Teams gewonnen. Und das war wahrscheinlich das wichtigste Ereignis unserer Formel-1-Geschichte. Clay war ein absoluter Gentleman und es war eine grosse Freude, mit ihm zusammenarbeiten zu können. Wir werden uns immer an ihn erinnern.»

Luca di Montezemolo (Ferrari-Präsident): «In Clay Regazzoni verlieren wir einen mutigen Fahrer. Ich erinnere mich an ihn nicht nur als einen unserer Piloten, sondern auch als einen leidenschaftlichen Ferrari-Fahrer.»

Karriere:

21. Juni 1970: Formel-1-Debüt für Ferrari in Zandvoort (Ho)
1970 - 1973: Ferrari; 1 GP-Sieg und 61 WM-Punkte
1973: BRM; 2 WM-Punkte
1974 - 1976: Ferrari; 3 GP-Siege und 108 WM-Punkte
1977: Ensign-Ford; 5 WM-Punkte
1978: Shadow-Ford; 4 WM-Punkte
1979: Williams-Ford; 1 GP-Sieg und 32 WM-Punkte
1980: Ensign-Ford, verunfallte am 30. März 1980 in Long Beach, Kalifornien (USA) schwer (querschnittgelähmt)

Erfolge:

132 Grand Prix
5 Siege (1970 Monza, 1974 Nürburgring, 1975 Monza, 1976 Long Beach, 1979 Silverstone)
28 Podestplätze
5 Pole-Positionen
212 WM-Punkte
15 schnellste Runden
361 Führungsrunde
Beste WM-Klassierungen: 2. (1974), 3. (1970)
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  #3  
Alt 17.12.2006, 21:04
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Zwei Schweizer Formel-1-Legenden im Duell: Clay Regazzoni (Nr. 4) und Jo
Siffert (Nr. 10) in einem Formel 1-Rennen in Monza.


Im Ferrari beim Grossen Preis von Italien in Monza, am 6. September 1970.
Regazzoni gewann das Rennen.


Regazzoni gewinnt am 21. März 1971 auf Ferrari das Formel-1-Rennen «Race
of Champions» in Brands Hatch, England.


Clay Regazzoni mit Emerson Fittipaldi (r.) am 1. Mai 1972 auf dem Podest in
Jarama, Spanien.


Das wohl spektakulärste Formel-1-Team der Jahre 1974 bis 1976: Clay Regazzoni und Niki Lauda im Ferrari-Stall.


Regazzoni im Ferrari beim Grossen Preis von Spanien am 28. April 1974.


Im Ferrari 312B3 gewann Regazzoni am 4. August 1974 den Grossen Preis von
Deutschland auf dem Nürburgring.


Clay Regazzoni (l.) mit Ferrari-Teampartner Niki Lauda am 2. Oktober 1975 in
Fiorano, Itaien.


Regazzoni (l.) mit Jackie Stewart beim Grossen Preis von Spanien im Mai 1977.



Die beiden Williams-Fahrer Alan Jones (r.) und Clay Regazzoni diskutieren am 7. September 1979 zwischen zwei Trainingsläufen zum Grossen Preis von Italien in Monza mit ihrem Teamchef Frank Williams.


Die beiden Schweizer Rennfahrer Regazzoni (l.) und Marc Surer am 23. März 1979 während des Formel-2-Rennens in Silverstone neben Reagzzonis Auto.


Seit dem Unfall am 30. März 1980 in Long Beach (USA) war Regazzoni an den
Rollstuhl gefesselt. An seinem Wagen hatten die Bremsen versagt.


Trotz seiner Behinderung liess sich Regazzoni das (Renn-)Autofahren nicht nehmen. Hier eine Aufnahme vom 23. März 1996.


Über 30 Mal führte Regazzoni in Lugano seine Rennwagen-Sportshow-Ausstellung «Esposauto» durch.


1998 nahm Regazzoni mit seinem Mercedes am Classic Malts Six Day Reliability Trial in Schottland teil.


In diesem Wrack starb Clay Regazzoni am 15. Dezember 2006 bei
Parma, Italien.
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  #4  
Alt 24.12.2006, 13:51
wegas wegas ist offline
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Hallo zusammen,
in den frühen siebziger Jahren fing ich an, mich für die Formel 1 zu interessieren.Ich bin Jahrgang 1959. Ich habe immer euch Schweizer und auch die Ösis für eure Fahrer bewundert. Lauda, Rindt, Siffert, Regazzoni, Surer. Aus deutscher Sicht war relativ tote Hose . Und ihr wisst ja, als 13- oder 14jähriger Bub sieht man natürlich seine Landsleute am liebsten gewinnen. Das relativiert sich zum Glück später. Eine Frage hätte ich an euch. Ich bin schon sehr oft im Sommer in Locarno im Urlaub gewesen. Dabei versuch ich auch auf dem Filmfestival vorbei zu schauen. Letztes oder vorletztes Jahr gab es einen Film über einen schweizer Rennfahrer. Entweder war es Regazzoni oder Siffert. Konnte ich mir leider nicht anschauen . Weiß jemand genaueres von euch?
Die besten Weihnachtsgrüße sendet
Wegas
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  #5  
Alt 24.12.2006, 14:44
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BorkumRiff BorkumRiff ist offline
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Registriert seit: 06.02.2005
Beiträge: 168
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Hallo Wegas, der Film heisst "LIVE FAST DIE YOUNG" und handelt von Jo Siffert.
Ich habe auch Jahrgang 1959 und war absoluter Siffert Fan. Den Film kannst Du als DVD kaufen, ich habe sie auch. Auf der DVD steht eine Internetadresse:
www.josiffert-film.ch
Ich war noch nicht auf dieser Seite, vielleicht findest Du dort Infos, wo man den Film in Deutschland kaufen kann
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  #6  
Alt 05.01.2007, 15:43
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Alfarcheo Alfarcheo ist offline
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Registriert seit: 13.10.2004
Beiträge: 186
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Ich erinnere mich an einen eindrücklichen Moment. Als Jahrgang 1969 bin ich zu jung, um mit Jo Siffert und Clay Regazzoni mitgefiebert zu haben.

Clay Regazzoni hat, ich denke es war irgendwann anfang der 80er Jahre nach seinem schweren Unfall, im Coop Kreuzlingen Autogramme gegeben. Es war, so viel ich weiss, eine Werbeveranstaltung für irgendein Produkt, an das ich mich nicht mehr erinnere.

Wir Kinder sind mit unseren Müttern Schlange gestanden, um uns federleichte Kunstfaser-Einwegjacken signieren zu lassen.

"Leck mir, hey! Dött isch dä Klee Regatsooni, än ächte Rennfahrer!"

Ich kann mich nur daran erinnern, dass mir Clay Regazzoni sehr sympathisch war und, glaube ich, Kinder mochte.

Die Billigjacke gibt es nicht mehr. Aber Clay bleibt mir mein ganzes Leben lang in Erinnerung.

Danke Dir, Clay.
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Man kann ein Auto nicht wie ein menschliches Wesen behandeln - ein Auto braucht Liebe.

Geändert von Alfarcheo (05.01.2007 um 15:49 Uhr).
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