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Thema: Lancia Fulvia
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Alt 09.03.2004, 12:08
xbertone xbertone ist offline
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Quelle: Der Spiegel http://www.spiegel.de/auto/aktuell/0...289221,00.html


INTERVIEW MIT LANCIA-VORSTAND

"Wir sind die italienische Alternative"

Ernüchterung bei Lancia. Schon bei seinem ersten Auftritt auf dem Genfer Autosalon ließ der neue Fiat-Chef Herbert Demel einen Auto-Traum platzen: die Lancia Fulvia wird nicht gebaut. Markenvorstand Fabrizio Longo sprach mit SPIEGEL ONLINE über Sparmaßnahmen, den Ypsilon und wo die Fulvia geblieben ist.

SPIEGEL ONLINE: Trotz der überwältigenden Reaktion nach der IAA in Frankfurt, soll die Fulvia nun doch nicht gebaut werden. Warum nicht?



Lancia-Vorstand Fabrizio Longo: "Wir müssen erst wieder profitabel werden"
Fabrizio Longo: Glauben Sie mir, auch mir blutet das Herz wegen dieser Entscheidung. Doch wir können uns solche Projekte zurzeit nicht erlauben. Wir müssen erst wieder profitabel werden.

SPIEGEL ONLINE: Aber sind nicht gerade solche Autos wie die Fulvia notwendig, um ihre Marke wieder attraktiv zu machen.

Longo: Ganz bestimmt. Das zeigen auch die vielen E-Mails, die ich bekommen habe. Aber es geht einfach nicht anders. Wir haben eine ganz klare Vorgabe. Und die heißt Profitabilität.

SPIEGEL ONLINE: Profit können Sie doch aber nur erzielen, wenn die Marke in der Öffentlichkeit präsent ist. Und das ist sie in Deutschland mit rund 3500 Zulassungen im gesamten Jahr 2003 ja wohl kaum.



GMS
Lancia Fulvia: "Mir blutet das Herz wegen dieser Entscheidung"
Longo: Deshalb spielt auch der Ypsilon für uns so eine große Rolle. Das Auto ist in Europa sehr beliebt. Im vergangenen Jahr machte er 70 Prozent der gesamten Lancia-Verkäufe aus. Und hier liegt das Geheimnis: Der beste Weg, sich wieder bekannt zu machen, ist der Erfolg. Und der Musa, den wir hier vorstellen, ist der nächste Schritt in diese Richtung.

SPIEGEL ONLINE: Was ist mit dem imageträchtigen Kompaktsegment? Nachdem Ihre Modelle Delta und Dedra eingestellt wurden, halten Sie sich seit Jahren aus diesem Markt fern. Scheuen Sie die Auseinandersetzung mit Golf & Co.?

Longo: Nein, eher mit Fiat Stilo und Alfa 147. Früher hatten wir im Konzern drei Angebote in dieser Klasse. Das führte zu Konfusionen. Jetzt besetzen wir die Kleinwagenklasse mit dem Ypsilon und Alfa das Kompaktsegment sowie die Mittelklasse mit dem 156. Dafür haben wir den Van Phedra und so weiter. Eine Parallele gibt's in der Oberklasse mit dem Thesis und dem 166, aber da übernimmt Alfa eben mehr den sportlichen Part.

SPIEGEL ONLINE: Welche Rolle spielt denn Lancia im Fiat-Konzern?



Lancia Ypsilon: Der Kleinwagen machte 70 Prozent der gesamten Verkäufe aus
Longo: Fiat ist der Generalist, Alfa ganz klar sportlich orientiert, was man auch am Motorsport-Engagement sehen kann. Die Marke Lancia steht für italienische Eleganz und Exklusivität. In unseren Autos soll sich jeder zu Hause fühlen. Deshalb auch das breite Angebot an Individualisierungsmöglichkeiten der Innenräume. Schauen Sie nur in unseren neuen Minivan Musa. Dann bekommen Sie eine Vorstellung davon.

SPIEGEL ONLINE: Wo sehen Sie die Marke in zehn Jahren?

Longo: Wir wollen die italienische Alternative werden. Neben dem Ausbau der Modellpalette müssen wir dabei ebenso unser Vertriebsnetz erweitern. Denn im Augenblick ist für viele Kunden in Deutschland der Weg zum Lancia-Händler noch zu lang.

SPIEGEL ONLINE: Noch mal zurück zur Fulvia. Was geschieht denn mit dem Prototypen? Steht der in Ihrer Garage?

Longo: Nein, schön wär's. Der befindet sich jetzt in unserem Centro-Stile-Designcenter und wird nur noch für spezielle Veranstaltungen oder Händler-Events raus geholt.

Das Interview führten Jürgen Pander und Frank Wald
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