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Alt 06.06.2005, 06:21
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Standard Abschied von Alfa und Maserati

Der Autobauer Fiat verschafft sich frisches Geld. Neben dem Verkauf weiterer nicht-strategischer Beteiligungen ist laut Medienberichten eine Abspaltung der Nobelmarken Maserati und Alfa-Romeo geplant, an denen die Gläubigerbanken großes Interesse haben. So hält Fiat weiterhin an den Plänen fest, Ferrari an die Börse zu bringen. Die Aktie steigt seit Tagen kräftig.


Ferrari-Präsentation (Foto:dpa)

Ausgliederung wird voran getrieben
Die Gläubigerbanken setzen den hoch verschuldeten Turiner Autobauer Fiat immer stärker unter Druck. Nach Informationen der "Börsen-Zeitung" treibe Fiat die Ausgliederung der Marken Maserati und Alfa-Romeo voran, da wichtige Gläubigerbanken wie Sanpaolo IMI ein Interesse an diesen Marken angemeldet hätten.


Ruhm alter Zeiten: Alfa Romeo Giulietta Spider, Quelle: Alfa Romeo

Ferrari bald an der Börse?
Die Banken seien daran interessiert, sich an einem neuen Luxus-Auto-Pool zu beteiligen, schreibt die Zeitung am Freitag unter Berufung auf Gläubigerbanken-Kreise. Zu diesem Pool dürften Maserati und Alfa-Romeo, nicht aber die Sportwagenmarke Ferrari gehören: An den Plänen, Ferrari im kommenden Jahr möglicherweise an die Börse zu bringen, hält Fiat fest.
Dem Bericht zufolge wird sich Fiat frisches Geld auch durch den Verkauf weiterer nicht-strategischer Beteiligungen besorgen. Diese Woche hatte der Fiat-Konzern bereits 51 Prozent der Verbraucherkredit-Gesellschaft Iveco Finance Holding zum Preis für 119 Millionen Euro an Barclays abgegeben.
Auf der Verkaufsliste stünden weiterhin die zehnprozentige Beteiligung an Italiens größtem Verlagskonzern RCS und die Telefongesellschaft Atlanet.

Aktie legt seit Tagen kräftig zu
Der Verkauf der Beteiligungen, ein IPO von Ferrari sowie die Ausgliederung von Maserati und Alfa Romeo würden Fiat wieder deutlich mehr finanziellen Spielraum verschaffen.

Rot wie Fiats Bilanz: Den Konzern drücken hohe Schulden, Quelle: PR
Die Aktie von Fiat, die bereits seit Wochenbeginn deutlich zugelegt hat, kletterte am Freitag zeitweise um weitere drei Prozent. Auf Wochensicht hat Fiat bereits um 10 Prozent zugelegt.
Die wichtigsten Gläubigerbanken des Turiner Autokonzerns hatten erst kürzlich beschlossen, die zentrale Klausel eines drei Jahre alten Kreditvertrags anzuwenden: Sie erlaubt es ihnen, einen Kredit über drei Milliarden Euro in Aktien der Fiat-Gesellschaft umzuwandeln - und damit Miteigentümer des traditionsreichen Autobauers zu werden.

Banken stoßen Agnellis vom Thron
Damit verringert sich die drückende Schuldenlast des Konzerns von rund neun auf etwas weniger als sechs Milliarden Euro. Doch gleichzeitig stoßen die Banken damit die Fiat-Gründerfamilie Agnelli von ihrem Thron als Hauptaktionär.
Nach der Umwandlung des Kredites werden die Banken rund 27 Prozent der Fiat-Anteile halten: Hauptaktionär ist künftig ein Konsortium aus acht Banken, angeführt von Banca Intesa , UniCredito , Sanpaolo Imi und Capitalia.
Erst vor wenigen Monaten, Ende Februar 2005, hatte der CEO von Maserati, Martin Leach, seinen Posten räumen müssen. Sein Nachfolger, Karl-Heinz Kalbfell, hatte vorher die Geschäfte bei Alfa-Romeo geführt.
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To be or not to be, is not a question about the inteligence, it is a question about the car!
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