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Alt 15.04.2005, 16:09
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Beitrag Zerschlagung von DaimlerChrysler

ZERSCHLAGUNG GEPLANT

Raider wollten DaimlerChrysler kapern

Reiche Unternehmensaufkäufer haben es nach einem Bericht der "Financial Times" auf den Autohersteller DaimlerChrysler abgesehen. Ihr Ziel sei aber nicht allein die Übernahme. Sie wollten den Konzern zerschlagen.


<http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,grossbild-455986-351422,00.html>
<http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,grossbild-455986-351422,00.html>


REUTERS
Hauptversammlung von DaimlerChrysler: Angebote an Kuwaiter und die Deutsche Bank London - Der größte Aktionär Deutsche Bank mit einem Anteil von 10,4 Prozent sei "mehrere Mal in den vergangenen zwölf Monaten" angesprochen worden, berichtete die "Financial Times" unter Berufung auf einen hochrangigen, mit dem Vorgang vertrauten Investmentbanker. Die Aktionäre hätten die Angebote jedoch als zu niedrig abgelehnt.

Auch anderen Aktionären wie die Kuwait Investment Authority, die 7,2 Prozent an DaimlerChrysler hält, seien Angebote unterbreitet worden, berichtete das Blatt weiter. Diese seien zum Teil direkt von den privaten Gesellschaften, zum Teil über Investmentbanken gemacht worden.

Die Geschichte erscheint durchaus plausibel. Zurzeit ist es an der Börse wieder Mode, große Konzerne auf ihr Kerngeschäft zurückzustutzen, um den Aktienwert zu steigern. DaimlerChrysler-Chef Jürgen Schrempp weiß dies aus eigener Anschauung nur zu gut. Bereits kurz nach seinem Amtsantritt im Jahr 1995 erklärte er die Vision seines Vorgängers Edzard Reuter, der einen integrierten Technologiekonzern schaffen wollte, für gescheitert und setzte eine bis dahin beispiellose Zerschlagung eine deutschen Konzerns in Gang. Beinahe im Monatsrhythmus verkaufte er Töchter wie den Flugzeugbauer Dornier und Filetstücke des Elektroriesen AEG.

Auf der anderen Seite aber trieb er die Umsetzung seiner Vision vom weltumspannenden Autokonzern voran. Die Fusion mit dem US-Autobauer Chrysler 1998 war dafür der wichtigste Schritt, brachte ihm aber auch einige mächtige Feinde ein. Erst jüngst wurde in den USA ein Prozess entschieden, den der Milliardär Kirk Kerkorian angestrengt hatte, weil er sich über die Motive der Fusion getäuscht sah. Das Gericht hatte die Klage jedoch in allen Punkten zurückgewiesen.


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Wer hinter der Zerschlagungsoffensive steht, darüber kann indes nur spekuliert werden, genauso wie über die Frage, wie viele Aktien des Konzerns sich die Angreifer bereits sichern konnten. Aus diesem Grunde lässt sich auch nicht sagen, wie groß die Gefahr einer Zerschlagung wirklich war. Weder DaimlerChrysler noch die Deutsche Bank wollten eine Stellungnahme abgeben.
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