Alfa Forum Schweiz - Einzelnen Beitrag anzeigen - Die Agnelli-Dynastie
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Alt 10.10.2005, 15:28
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Idee Artikel aus der Financial Times

So nach dem "Bashing" mal wieder ein etwas positiverer Bericht über Lapo, diesmal von der Financial Times:

Lapo Elkann: Fiats junge Hoffnung
Lapo Elkann, der Enkel von Fiat-Patron Gianni Agnelli, ist seit Herbst bei der Fiat-Autosparte für das Marken-Marketing zuständig. Was die Kritiker ihm nicht vorwerfen können, ist mangelnder Elan. Allerdings fehlt es dem 27-Jährigen ihrer Ansicht nach an Erfahrung.



Lapo Elkann

Zum mittelblauen Baumwoll-Maßanzug trägt Elkann ein hellblau meliertes Hemd und eine zartblaue Krawatte mit taubenblauen Punkten. Die rötlichen Locken hat der der Enkel von Fiat-Patron Gianni Agnelli mit Gel nach hinten gebändigt. "Der Italiener wird gesehen als einer, der Geschmack hat", sagt er. Elkann ist in New York geboren, der Vater ist Franzose. Aber er hat eine italienische Mutter, und er hat Geschmack, den er bis hart an die Grenze ausnutzt. Nur eine Spur aufgedrehter, eine Idee extrovaganter: sein Outfit wäre daneben.

"Das Image müssen wir nutzen", sagt. Elkann ist bei Fiats Autosparte seit dem vergangenen Herbst verantwortlich für das Marken-Marketing und hat sich vorgenommen, die Absatzschwäche des Konzerns zu bekämpfen. Gerade erst musste der Turiner Autobauer eine Schlappe verkraften: Während der europäische Automarkt im Juni um 4,5 Prozent wuchs, gingen die Verkäufe bei Fiat um vier Prozent zurück. Elkann will die Autos an ein junges Publikum heranführen. An den Füßen trägt er Turnschuhe, auf denen "Fiat" prangt - ein Mittel, um die Marke "offener und freundlicher" zu machen. "Wir müssen auf den Kunden zugehen", sagt er. Auf den Kunden, der nicht in Autohäuser kommt.

Elkann wird mangelhafte Erfahrung vorgeworfen
Er kann seinem Auto am Strand begegnen. An der Sardinischen Costa Smeralda gibt es eine "Playa Fiat", die neben Sand und Meer auch noch Autos bietet. Das Sponsoring für die jamaikanischen Olympioniken, die im kommenden Winter in Turin um Medaillen kämpfen wollen, soll die Sympathie für die fröhlichen Außenseiter auf Fiat übertragen. "Caffè Fiat" heißt ein anderes Projekt, das es bald in einigen italienischen Städten geben soll. "Ein Ort der Entspannung", soll das werden, "aber der nachdenklichen Entspannung", sagt Elkann. Ein Café nach französischem Vorbild, vielleicht wie das Turiner Caffè Burello, in dem Giovanni Agnelli 1899 den Einfall hatte, eine Autofirma zu gründen.

Mangelnden Elan können Elkann auch die Kritiker nicht absprechen. Mangelnde Erfahrung werfen sie ihm vor: Der 27-Jährige hat seinen Job ganz der Familie zu verdanken. Er darf sich austoben an Turnschuhkollektionen und Strandbars. Ob Fiats Probleme denn nicht andere Gründe hätten, wird er gefragt, wo die Autos doch in Pannenstatistiken oft ganz hinten lägen. "Das ist ein entscheidender Punkt", sagt Elkann leise und zieht die Stirn in ernste Falten. "Natürlich müssen die Autos gut sein. Aber wir müssen gute und schöne Autos bauen."
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