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Thema: Witze
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Alt 22.03.2004, 13:02
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Standard und noch zwei

Tupperparty - Oder wie beschwöre ich eine Beziehungskrise...

Letzte Woche komme ich mal etwas früher von der Arbeit ("Überraschung,
Schatz!") und was finde ich vor?

Eine Gruppe von Mittdreißigerinnen hockt in meinem Wohnzimmer, leider alle
angezogen, meine Herzdame mitten unter ihnen, und sie haben einen Halbkreis
um eine Mittdreißigerin gezogen, die neben sich ein Körbchen mit Plastikartikeln
stehen hat. Jede der Damen hat eine Kaffeetasse unseres besten Geschirrs
vor sich stehen, dazu unsere schweineteuren "Rosso-Bianco" -Gläser, sie
knabbern MEINE Salzstängelchen und futtern MEINE Süßigkeiten und haben ob
meines Eintretens einen erschrocken-gequälten Gesichtsausdruck. Bis meine
Frau die Worte als erstes findet: "Hallo Schatz, das ist Frau Mesenkamp
(sie deutet auf die Lady mit den Plastikteilen), wir machen heute unsere
"Tupper"-Party."

Ahja. Party. Ohne mich. Tupper. Verstehe.

"Hallo, Frau Mesenkamp" grinse ich die etwas verlegene Dame an. "Schön,
sie kennenzulernen. Darf ich mich dazu setzen?"

Alle Mädels öffnen den Mund, um "Nein" zu sagen, aber ich bin schneller
und sitze am Tisch, bevor eines der anwesenden Hühner reagieren kann.

"Na, dann mal los!" ermuntere ich Frau Mesenkamp. Die hat einen verlegenen
Gesichtsausdruck, lächelt schamhaft und gibt jeder der anwesenden Hauskauffrauen
ein Plastikschüsselchen mit Deckel. Ich kriege auch eines und stelle es
vor mich hin.

"Das ist zum Frischhalten von Lebensmitteln" erklärt Frau Mesenkamp bei
der Ausgabe. "Alles, was sie da rein füllen, wird bei Druck auf den Deckel
luftdicht verschlossen. So können sie Hühnersalat bis zu einer Woche frisch
aufbewahren."

"Oh, ahja" echot die Damenriege und macht die Deckelchen auf die Schüsselchen
und im Nu ist die Luft erfüllt mit ploppenden Geräuschen, als die hühnersalatleeren
Plastikteilchen verschlossen und wieder geöffnet, wieder verschlossen und
wieder geöffnet werden. Ich lasse meine Hühnersalatschüssel zu und trommle
ein wenig auf dem Deckel herum. Die Sitzgruppe hingegen kann nicht genug
vom Schüsselchen auf- und zumachen bekommen.

"Praktisch" meint meine Frau. "Ohja" gibt ihr Frau Mesenkamp Recht. "Tupperware
ist die erste Firma, die diesen luftdichten Verschluss entwickelt hat und
ist heute noch Marktführer auf dem Segment." Nun, bisher habe ich in noch
keiner Börsenzeitschrift Kursnotierungen zum Segment "luftdichte Essensaufbewahrungsplastikschälchen"
gefunden, aber ich will ja Frau Mesenkamp nicht widersprechen. "Guck mal,
Schatz", jubelt meine Frau "praktisch, oder?".

"Sie können Ihrem Mann da auch Essen ins Büro mitgeben" springt Frau Mesenkamp
bei, die wohl ahnt, was jetzt kommt...... vorsichtshalber setzt sie noch
ein "mein Mann macht das immer so" hinzu......

"Man kann gut darauf trommeln" grinse ich sardonisch "aber der Tag, an dem
Du mir einen eine Woche alten Hühnersalat mit ins Büro gibst, wird der Tag
unserer Scheidung sein." Ich wende mich Frau Mesenkamp zu: "Was soll dieses
Wunderwerk malaysischer Spitzen-Konservierungstechnologie denn kosten?"

Das Ploppen mit den Deckelchen hat aufgehört. Die Damen schauen mich teils
fragend, teils feindselig an. Preisfragen stellen. Bei so einem Spitzenprodukt.
Wie kann ich nur......

Frau Mesenkamp, die meine Frage irrtümlich als Kaufsignal wertet, strahlt
mich an wie ein Christbaum "bei Abnahme von 10 Stück kostet Sie eine Schüssel
grade mal 2 Euro...."

Wie? 2 Euro, damit ich von einem eine Woche alten Hühnersalat keinen Durchfall
kriege?

Ich wiege die lauernd wartende Mesenkamp in Sicherheit: "wie viel kostet
eine Schüssel, wenn ich Ihnen 20 Stück abnehme?" "Oh" sagt das Mesenkamp,
da muss ich nachschauen".... "Tun sie das".

Und während die Herrin der Schüsselchen nach ihrer Rabattliste kramt, starren
die Mammis ihre Gastgeberin mit einer Mischung aus Häme und Verachtung an.
20 Schüsselchen. Meine Frau blitzt mich zornig an und tritt mir unter dem
Tisch ans Schienbein. Aber jetzt gibt es kein Zurück.

"Naja, Schatz, so oft, wie ich Reste essen muss...." Hinten kichert die
Mutter des besten Freundes meines Sohnes und meine Gattin wechselt die Gesichtsfarbe.

"Einseurofünfundsiebzich" piept Frau Mesenkamp aus der Kreismitte, aber
jetzt geht es nicht mehr um den Preis. Jetzt geht es um das Prestige meiner
Lebenspartnerin als treusorgende Ehefrau. "Wann hast Du je Reste essen müssen....?"
zischt sie. "Wann hat es bei uns je Hühnersalat gegeben, Du kannst doch
gar keinen machen" gebe ich trotzig zurück und beschließe, die Situation
weiter eskalieren zu lassen - mit dem Satz, den jede Ehefrau nach "ich muss
Dir was gestehen" am meisten hasst: "Meine Mutter, die konnte Hühnersalat
machen, der war immer klasse."

"Willst Du damit sagen, dass Dir mein Essen nicht schmeckt?" Erneuter Gesichtsfarbwechsel.
"Naja, bei Dosenravioli kann man ja nicht viel falsch machen" schlage ich
zurück.

Allgemeines, verhaltenes Kichern in der Runde. Nur Frau Mesenkamp schweigt
und überlegt sich, wie sie die Situation entschärfen und ihre Töpfchen doch
noch an Mann und Frau bringen könnte. Aber sie braucht zu lange!

"Mein lieber Mann, " die schneidende Stimme meint dabei das Gegenteil von
"lieber Mann", "ich rackere mich von früh bis spät ab und mache jedes Essen
frisch und das weißt Du auch!" "Und warum willst Du dann Tuppertöpfchen
zum Frischhalten kaufen? Du widersprichst Dir doch selbst, merkst Du das
nicht?"

Frau Mesenkamp hat gespannt, wohin das führt. Nix mit Töpfchenverkauf in
der Damenrunde. Schließlich will sich keine als Resteverwerterin outen.
Sie startet einen letzten Versuch mit "man kann in den Schalen ja auch Kuchenteig
anrühren" aber ich blocke mit "meine Frau kann nur eines noch weniger gut
als Hühnersalat - das ist Kuchenbacken."

Das war's. Meine Frau springt auf, heult, knallt zuerst mir eine und dann
die Zimmertüre zu und ist weg.

In die peinliche Stille geben die anwesenden Ladys, die mich mittlerweile
für das größte Chauvischwein der Welt halten, ihre Töpfchen Frau Mesenkamp
zurück, diese sackt flugs wie ein Eichhörnchen ihren Ramsch ein, alles verabschiedet
sich mehr oder weniger murmelnd von mir, weil alle noch gaaaanz wichtige
Termine haben, ziehen im Gänsemarsch zur Tür und weg sind sie. Frau Mesenkamp
und ihre Partygirls.

Und ich klopfe mir auf die Schulter. Nichts bei Tupper gekauft!

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Krieg...
Es herrscht Krieg zwischen Bayern und Österreich.
Im bayrischen Schützengraben beratschlagt man über das weitere
Vorgehen.
Sagt einer: "Ich hab's ! Wir schlagen die Österreicher mit ihrer
eigenen Dummheit. Die heissen doch alle Franz.
Wenn wir jetzt `FRANZ rufen, steht mit Sicherheit einer auf - den
können wir dann erschiessen."
Gesagt, getan: "FRANZ!"
"Jo wos is?"
-PENG- und schon liegt er da.
Die Bayern freuen sich. Nachdem das Spielchen 71 mal geklappt hat,
durchschauen die Österreicher diese teuflische List. Einer sagt:
"Geh heaast, wos de kenna, kenna mir scho lang.
Die Bayern hoaßn doch alle Sepp. Jetz ruaf ma `SEPP und wenn
dann a Sepp aufsteht.......Bumm."
Gesagt, getan: "SEPP!"
Totenstille, auf ein Neues: "SEPP!"
Wieder nichts.
"SEPP!"
Ruft ein Bayer: "Franz, bist Du's?"
"Jo , warum?"
-PENG.....-
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