Der GT und der Kinderwagen
Lasst Euch von einer praxiserprobten Mamma etwas erzählen:
Mein Kind kam in einem Dezember zur Welt. Den wintertauglichen, super-unhandlichen S-Klasse Kinderwagen habe ich genau 5 Monate lang gebraucht. Danach war erstens meine Tochter ein Klettermaxe und benötigte einen Kinderwagen, in dem man sie festzurren konnte und der war dann zweitens auch gleich viel kleiner, zusammenfaltbarer und daher auch mini-Kofferraum tauglich.
Mit der heutigen Auswahl an superpraktischen Kinderwagen sollte es möglich sein, den in den GT-Kofferraum problemlos reinzubringen.
Soweit also alles richtig.
ABER: üblicherweise fährt Baby ja im Kindersitz irgendwo in den hinteren Reihen mit. Eines kann ich euch als jahrelange Coupéfahrerin sagen (und das gebe ich nur zu, weil mich hier keiner kennt, denn ich habe jahrelang öffentlich das Gegenteil behauptet - dabei aber innerlich die Anatomie meines GTVs verflucht): zweitürige Autos und kleinere Kinder vertragen sich sauschlecht. Mama oder Papa müssen nämlich den Nachwuchs durch den engen Einstieg nach hinten ins Sitzchen verfrachten. Die ersten Monate ist das kein Problem, aber die Kleinen wachsen blitzschnell und werden schwerer und schwerer und schwerer. Mit einem 12 - 18 kg und häufig noch schwereren Kind belastet wird das einigermassen sanfte nach hinten in das Sitzchen verfrachten des Kindes durch einen relativ engen Durchgang zu einem akrobatischen Akt und eure Rückenwirbel werden ein Klagelied jaulen. Es gibt wohl nur eines, was schwieriger, mit mehr Babygeschrei und elterlichem Wirbelgejaule verbunden ist als das Reinsetzen - ja genau: das Rausnehmen.
Und Gott gnade euch, wenn ihr das Ganze dann auch noch in einer engen Parklücke vollführen müsst und das Kind dazu noch schlechte Laune hat. Filmreif!
Da gibt es eigentlich nur eine Lösung: Mama sitzt hinten, Baby vorne. Aber ob das bei den Mamas auf Gegenliebe stösst?
Reisen mit Kindern (und Ehefrauen ???) kann so schon nervenaufreibend genug sein. Wenn's irgendwie geht, stellt sicher, dass ihr wenigstens in den ersten Jahren einen 4-türigen Alfa fährt.
Es schont nicht nur die Nerven und den Rücken, sondern auch die Innenausstattung. Kinder neigen nun mal beim Autofahren häufig zum plötzlichen k.... erbrechen. In einem Coupé mit wenig Sicht nach aussen vom Hintersitz spielt der Magen übrigens noch häufiger verrückt.
Ihr habt sie wesentlich schneller aus dem gepflegten Autointerieur entfernt und sich in die Fauna entleeren lassen, wenn ihr euren Nachwuchs nicht erst mühsam aus einem Zweitürer herausklauben müsst (das führt übrigens dazu, dass das Kind nicht nur das Autoinnere, sondern gleich euch noch dazu vollkotzt), sondern gleich die Hintertüre aufreissen und das Kind raushieven könnt! Die Natur ist gnadenlos und meistens schneller als wir...
Das mit dem schnellen aus dem Auto rausholen gilt im übrigen auch, falls ihr mal in einen Unfall verwickelt sein solltet. Nicht zu unterschätzen.
Es gibt ja die wunderbaren GTA SWs. Und Kinder sind eine vorübergehende Erscheinung.
Wenn Du den GT trotzdem kaufst, wirst Du Dich sicher oft daran erfreuen. Und noch öfter, vielleicht wie ich nur ganz heimlich und innerlich, fluchen, weil Dir ständig zwei Türen fehlen. Von den latenten Spannungen zwischen den Ehepartnern, den ein unpassendes Auto auslösen kann, wollen wir erst gar nicht reden.
Deiner Frau wird es übrigens rein kräftemässig noch schwerer fallen, das Kind angemessen ins und aus dem Auto zu heben.
Das nur so als Anregung und Bericht aus dem Leben.
Cheers
Mags
|